Sofortiger Aufbruch bitte!

Wird ein ungeplanter Bahnersatz gemeldet, muss alles sehr schnell gehen. Für uns heisst das jeweils: Sofortiger Aufbruch des verfügbaren Personals. Dass ein ungeplanter Bahnersatz oftmals aber nicht ganz so überraschend eintritt, wie man vermuten könnte, zeigt Roger in seinem Beitrag auf.

Häufig wissen die BEZ-Mitarbeitenden bereits im Voraus Bescheid, ob ein ungeplanter Bahnersatz notwendig wird. Dies liegt daran, dass unsere Fahrdienstmitarbeitenden ungewöhnliche Vorkommnisse direkt der BEZ melden. So könnte das aussehen:

Vorbereitung
Tim, Mitarbeiter der BEZ, erhält um 08:11 Uhr eine Meldung von einem Fahrdienstmitarbeiter, dass ein Zug länger im Bahnhof steht. Um 08:13 Uhr nimmt Tim Kontakt mit dem Depot auf und fragt nach verfügbaren Busressourcen. Zwei Minuten später, um 08:15 Uhr, überprüft Tim den Personal-Pool, um herauszufinden, ob es Kundenberatende oder Betriebsmitarbeitende gibt, die spontan den Bahnersatz fahren können. Um 08:17 Uhr hat Tim die benötigten Fahrzeuge und Fahrdienstmitarbeitenden gefunden und wartet nun auf den offiziellen Auftrag der SBB.

Koordination
Um 08:25 Uhr erhält Tim den offiziellen Auftrag von der SBB für den Bahnersatz. Die Strecke betrifft Zug – Cham – Rotkreuz und der Grund ist ein Personenunfall. Tim greift auf das vorgegebene Konzept zurück, das alle relevanten
Daten enthält. Um 08:30 Uhr beginnt die Verteilung der Fahrer bzw. Fahrerinnen und Fahrzeuge. Tim weist die Fahrer und/oder Fahrerinnen den entsprechenden Fahrzeugen zu, die dann zu den definierten Bahnhöfen fahren. Um 08:36 Uhr verlassen die Bahnersatzbusse das Depot und fahren zu den vorgegebenen Bahnhöfen. Spätestens um 08:55 Uhr sind alle Busse vor Ort und beginnen mit dem Pendeln. Sie fahren jeden Bahnhof nach den Vorgaben der SBB an.

Durchführung
Ein solcher Personenunfall dauert in der Regel 2–4 Stunden. Tim muss darauf achten, dass die Lenkzeiten und Pausen eingehalten werden und gegebenenfalls Ablöse organisieren. Um 11:05 Uhr gibt die SBB grünes Licht: die
Strecke Zug – Cham – Rotkreuz ist wieder offen. Tim informiert die Fahrer und Fahrerinnen, die dann den letzten Bahnhof bedienen, bis alle Fahrgäste umgestiegen sind. Danach fahren die Bahnersatzfahrer bzw. -fahrerinnen zurück ins Depot, garagieren die Fahrzeuge und füllen ihre Rapporte aus. Anschliessend kehren die Fahrer und Fahrerinnen zu ihrer ursprünglichen Arbeit zurück.

Abschluss
Tim erledigt die Nachbearbeitungen, trägt die Kilometer und Fahrgastfrequenzen ein und schliesst den Bahnersatz ab.