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Mit einem Lächeln durch den Stadtdschungel
2. Dezember 2021, 05.25 Uhr, Dienstbeginn für mich in Oberägeri. Heute sieht mein Dienstplan anderthalb Runden Linie 1 und fast vier Stunden Linie 3 vor. Da wir diesen Dienst in der Ägeri-Gruppe nicht so oft haben, ist er, zumindest für mich, mit ein bisschen Spannung verbunden. Rein ins Stadtgewusel von Zug und Baar.
Von Busfahrer Roli Zeller
Nach dem eher routinemässigen ersten Teil, mit Garagierung im Depot, geniesse ich in der kurzen Pause meinen Kaffee mit Blick durchs Fenster auf die Stadtzuger Strassen. Der neue Werte-Begriff der ZVB «Zäme mit emene Lächle underwägs» kommt mir in den Sinn. Mit dieser Einstellung treffe ich bei der Ablösung an der Metalli auf Claudia, die ziemlich pünktlich und geschmeidig an der Kante «andockt».
Nach der netten Begrüssung und dem Fahrerwechsel, begleitet sie mich Richtung Baar, Bahnhof. Die Strecke lässt nur ein kurzes Gespräch zu, es war amüsant und auflockernd. Auch mit Maske erkennt man, ob das Gegenüber lächelt, die Augenpartie verrät da so einiges. Bei Dienstende um 12.25 Uhr, ich sitze bereits im Bus Richtung Oberägeri, bemerke ich, wie viele positive Eindrücke ich eigentlich mitgenommen habe.
Da war diese Kindergartengruppe, die mir schon von Weitem winkte, als ich an die Haltestelle rollte. Ich winkte kurz zurück, es strahlten alle, inklusive der Lehrerin. Oder der ältere Herr mit Gehstock und «Poschtiwägeli» am Bahnhof Baar, der langsam, aber bestimmt auf mich zukam. Auch wenn die Türen bereits geschlossen waren, die Haltestellenbremse auf den Befehl des Gaspedals wartete, öffnete ich die vorderste Tür, senkte den Bus und liess ihn einsteigen. Da war es wieder, dieses «Augenlächeln». Später dann die junge Frau auf ihrem Velo, von der Querstrasse her mit Schuss über den Fussgängerstreifen. Sie sah meine hochgezogene Augenbraue und den Zeigefinger, schenkte mir aber dennoch ein Lächeln, wenn auch etwas verunsichert. Ich lächelte zurück und die brenzlige Aktion war für beide Seiten «gegessen».
Solche Situationen hatte ich heute unerwartet viele, nicht immer nur positive, doch alle irgendwie motivierend. Für mich persönlich war es ein super Tag. Vielleicht auch unbewusst, weil ich in Gedanken mit diesem neuen Slogan der ZVB gestartet bin. Wir alle sind verschiedene Charaktere. Es ist schön, dass vorne links ein Mensch sitzt, jeder mit seiner Art, als ÖV-Profi und Gastgeber die Kunden zu empfangen. Auch in dieser Corona-Zeit, in der die Menschen hinter den Masken versteckt sind, können wir mit einem Lächeln viel bewirken. In diesem Sinne, bleibt gesund und allzeit gute Fahrt.
Bis demnächst ... on the road. Mit bestem Gruss, Roli.
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